Mittwoch, 20. Dezember 2017

Our new BFFs - Caty und Biggi

Wenn ich diese Bilder sehe, werde ich ein kleines bisschen sentimental. Mein kleines Mädchen wird groß! Jetzt ist sie schon acht, in den meisten Lebensbereichen sehr selbstständig, braucht Alleinzeit und hat ihre eigenen Ideen und Geschmack. Das geht mir fast ein bisschen zu schnell. Mein gepeinigtes Mutterherz sieht sie schon mit Liebeskummer kämpfen und die Nächte auf Partys durchtanzen... 
Mein Selbermacherherz dagegen hat mit einer anderen Sorge zu kämpfen: wie lange werde ich sie noch benähen dürfen?


Noch liebt sie alles Selbstgenähte, noch wünscht sie sich bestimmte Schnitte, Farben und Muster, noch trägt sie die von mir genähten Kleider mit Stolz und verspricht ihren Klassenkameraden, ich würde ihnen auch xyz nähen... Noch!
In verschiedenen Nähgruppen lese ich jedoch immer wieder, dass sich die Kinder/Jugendlichen nicht mehr benähen lassen wollen, dass es ihnen peinlich ist, wenn man erkennt, dass ein Kleidungsstück selbstgemacht ist. Und auch im Bekanntenkreis höre ich immer wieder, dass bereits in der Grundschule Marken- bzw. Styledruck herrscht. Plötzlich sind bestimmte Motive, Farben oder Schnitte zu 'babyhaft' und uncool und schreckliche Fummel mit schrecklichen Plotts und noch schrecklicheren Schnitten aus Billigläden sind gefragt... Davor fürchte ich mich ein bisschen. 


Ich wünsche mir, dass meine Töchter soviel Selbstvertrauen und Stärke entwickeln, dass sie den Druck nicht verspüren und zu dem stehen, was ihnen wirklich gefällt. Es geht gar nicht darum, dass sie gar nichts vermeintlich 'cooles' und mainstreamiges tragen sollen. Mir geht es um die gesunde Mischung und die Entwicklung einer eigenen Persönlichkeit. 


Bisher habe ich die Hoffnung noch lange für sie nähen zu dürfen. Meine Herausforderung wird es sein, die richtigen Stoffe und Schnitte zu finden und diese mit gekaufter Kleidung kombinierbar zu machen. Die richtige Mischung macht's...
Solange es Stoffhersteller wie z.B. Nosh gibt, werde ich die stoffliche Seite garantiert gut meistern. Nicht nur sind die Stoffe allesamt von extrem guter Qualität, sie sind auch immer wieder besonders in ihrer Struktur, gedeckt in den Farben und liefern perfekte Basics. Dabei sind die Kollektionen untereinander super kombinierbar - das erleichtert auch den Kauf (und das spätere Zusammenstellen der Outfits). Ihr merkt - ich bin ein echter Fan!


In dem heutigen Outfit begegnen sich Nosh und das Designlabel FeeFee. FeeFee schafft es immer wieder coole und moderne Schnitte zu entwickeln, die sowohl an kleinen wie auch großen Kindern gut aussehen. Von lieblich verspielt bis cool und lässig ist alles im Sortiment zu finden. Ich habe mich heute für lässig und cool entschieden. 
Die Bikerleggings Biggi hat es mir direkt angetan. Gemütlich bequem wie eine Leggings wird sie durch die vielen Biesen im Kniebereich und die Potaschen zu einem echten Hingucker! Ich finde sie super!


Den perfekten Stoff dafür habe ich in dem Denimsweat von Nosh in Fudge gefunden. Das Material in Jeansoptik ist dehnbar, aber deutlich fester und dicker als normaler Jersey. Er bleibt in Form (beult also am Knie und Po nicht aus), wärmt und die Biesen lassen sich aufgrund der Griffigkeit easy peasy nähen. Ein Traum! Zum Glück habe ich die Qualität direkt in mehreren Farben bestellt. Meine Tochter hat sich für den Winter nämlich noch ein paar Biggis gewünscht. Sie sind einfach so viel bequemer als reguläre Jeans. 


Dazu habe ich einen Oversize Pullunder Caty - ebenfalls von FeeFee - genäht. Ich bin immer schon ein Fan von Pullundern. Ich gehöre zu den Menschen, denen immer eher zu warm als zu kalt ist - da ist ein Pullunder perfekt. Er wärmt an den richtigen Stellen und durch die leichter bekleideten Arme bekommt man den Ausgleich. 
In dieser Hinsicht haben meine Töchter meine Gene. Auch ihnen ist immer eher zu warm und Pullover werden nur im Notfall angezogen. Der Pullunder Caty ist eine tolle Zwischenlösung.


Caty ist ein Pullunder, der aber auch als Pullover genäht werden kann (Ärmel im Schnitt enthalten). Darüber hinaus hat man die Wahl zwischen mehreren Kapuzenvarianten (mit oder ohne Tierohren, normale oder Kuschelgröße) und findet Applikationsvorlagen mit Tiergesichtern. 
Ich habe mich hier für eine schlichte Version (ohne Applikationen) in Gr 134 (Kaufgröße) ohne Ärmel mit normaler Kapuze und Tierohren entschieden. So passt der Pullunder zu mehr Kleidern in ihrem Kleiderschrank.


Ich habe dafür einen neuen Sweatstoff von Nosh verwendet: Laine Slub. Es handelt sich dabei um einen relativ schweren Sweat, der von beiden Seiten genutzt werden kann. Die rechte Seite hat eine geriffelte Struktur, die linke Seite sieht aus wie 'normaler' Sweat. 
Für Caty habe ich diese besondere Struktur effektiv genutzt. Das Hauptteil zeigt die strukturierte Seite, die Taschen, Blenden und Bündchenabschlüsse die glatte Stoffseite. Ich mag es sehr, wenn man mit einem Stoff so kreativ spielen kann. Gleichzeitig fügt sich alles zu einem harmonischen Ganzen zusammen.  


Eigentlich wollte ich für 'Untendrunter' auch noch ein Shirt oder leichten Pulli nähen. Ich habe hier nämlich noch einen tollen geringelten Sweat in Plum und dunkelblau hier liegen. Aber nach einem Blick in den Kleiderschrank der Tochter habe ich aber festgestellt, dass das perfekte Shirt bereits vorhanden ist - und ich gebe zu: gekauft.


Ich bin mit diesem Outfit rundum zufrieden. Ich könnte mir vorstellen, dass ihr das auch noch als Teenie gefallen könnte (wenn es denn der Modetrend noch hergibt). Und wenn nicht - FeeFee und Nosh werden sicher für die passenden Stoffe, Farben und Schnitte sorgen. Darauf baue ich!
(P.S. Bei beiden findet gerade Sale statt! Vorbeischauen lohnt sich!)

In diesem Sinne,
habt es schön,

Maarika


Schnitte: Oversize Pullunder Caty und Bikerleggings Biggi - beides by FeeFee; Shirt gekauft bei Next
Patch-Anstecker gekauft bei TopTen
Stoffe: Bio Denim Sweatshirting Fudge, Bio Laine Slub Sweatshirting Dark Blue - beides Nosh
verlinkt mit: AWS, Biostoffe, Ich näh Bio

5 Kommentare :

  1. Sehr schick. Ich kann Dich beruhigen. Meine Tochter ist 8,5 Jahre alt und hatte die Phase bereits, die mit "ich will was gekauftes" - aber als ich mir ihr in den Geschäften war, war sie frustriert, weil sie das, was ihr gefiel nicht fand.. Haha! Wir Mamas sind ja nicht doof und gibt evtl. auch Gründe dafür, das wir nähen. Lange Rede - kurzer Sinn: Sie äußert mehr Ihre Wünsche,was sie genäht haben möchte und ja - es wird sicher einen Knick geben - Rebellion - aber ich denke, dann nähst Du einfach mehr für Dich und die Jüngere wird dann sicher auch mehr einfordern, weil sie ja meist anders als die Geschwister dann sind. Mir gefällt die Kombination sehr, auch die Farben. Ich würde dieses auch tragen, Biggi in Gr. 40 und das andere in Gr. 42 - Stoffwahl ist perfekt. Bist Du mein Christkind? ;-))

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  2. Was für ein wunderwundervolles Outfit!! Die Farben, die Schnitte - einfach perfekt! Meine 7 jährige Tochter würde das ganz sicher auch anziehen.
    Danke für die Inspiration!!!

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  3. das outfit ist einfach grandios! ich darf meiner tochter mit ihren 13,5 jahren immer noch was nähen, bzw. will sie es alleine machen, - natürlich unter tatkräftiger unterstützung, denn die geduld hat sie dann doch nicht... du siehst, es gibt hoffnung! :-)
    lg kathrin

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  4. Liebe Maarika, ich fing mit dem Nähen an, da war mein Sohn bereits 12. Und ich fing ausdrücklich nur wegen ihm damit an. Damals wollte er unbedingt Aladin-Hosen haben, die ich nirgends zu kaufen fand... Er war glücklich über seine Mama und bot gleichfalls Freunden an, ich könne diese Hosen auch für sie nähen ;-)

    Gefunden war ein tolles Hobbie, inspiriert allein durch ihn.

    Nun, fast 3 Jahre später, habe ich meine Fähigkeiten so erweitert, dass ich aus Selbstgenähtem gar nicht mehr rauskomme. Ich habe mich mit Stoffen und Schnitten so intensiv befasst, dass ich mich heute gut angezogen fühle. Ich liebe all' meine eigenen Werke und nähe für Freundinnen.

    Nur für meinen Sohn darf ich schon lange nicht mehr nähen. Die Zeit der Aladin-Hosen ist vorbei und Selbstgemachtes geht gar nicht, wird belächelt und schlicht abgelehnt. Interessant ist, mein Sohn hielt mich für arm, weil ich mir Kleidung nähen muss und nicht kaufen kann. Ich sprach mit ihm darüber, dass ich das genaue Gegenteil bin. Reich, weil ich etwas kann, was mir und anderen nützt. Ich bin reich, weil ich meine Zeit mit einer sehr befriedigenden und sinnvollen Tätigkeit verbringe, weil ich Glück empfinde, etwas Eigenes in den Händen zu halten... Das machte auch ihn nachdenklich. Und er verstand.

    Markenklamotten sind immer noch wichtig, oft leider nicht nur bei Kindern...

    Egal, zu Weihnachten bekommt er seit Jahren wieder etwas aus meiner Nadel, den Teen Romp*ee, mit sorgfältig ausgewähltem Stoff von Junidesign und mit Liebe gemacht. Auch wenn er nur zu Hause getragen wird, ich bin mir jetzt schon sicher, er wird ihn sehr mögen.

    Und ganz bestimmt kommt die Zeit, da auch Deine Tochter Selbstgenähtem skeptisch gegenübersteht. Versuche, sie trotzdem zu verstehen. Eines Tages kommt sie drauf zurück, wird sich erinnern, was ihre Mama für ein großartiges Handwerk beherrscht!

    Alle Liebe, Anne

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  5. Hallo Maarika,
    falls es dich beruhigt: unsere Großen 18, 20, 21 Jahre tragen Mamas genähte Sachen nach wie vor mehr als gerne. Wir hatten nie eine "ich will das nicht mehr" Phase. Sie müssen es halt mögen, das ist ehr der springende Punkt. Zwei nähen selber und freuen sich trotzdem sehr! :)
    Liebe Grüße Marie

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